Der Mercedes W210 ist die obere Mittelklasse, auch Mercedes E-Klasse von Mercedes-Benz, die von 1995 bis 2002 (Limousine) bzw. von 1996 bis 2003 (Kombi) gebaut wurde. Charakteristisch sind die runden Scheinwerfer („Vieraugengesicht“).
Im Herbst 1999 erfolgte zum Modelljahr 2000 eine umfangreiche Modellpflegemaßnahme. Diese umfasste einen geänderten, flacheren Frontbereich, geänderte Stoßfänger und Leuchteinheiten sowie zahlreiche technische Änderungen auch im Innenbereich. Wie bei anderen Mercedes-Modellen heute üblich, wurden die seitlichen Blinkleuchten vom Kotflügel in die Außenspiegel verlegt.
2002 wurde der Nachfolger W211 vorgestellt.
Ausstattungsvarianten [Bearbeiten]Classic (Basisversion)
Elegance (luxuriöse Version gegen Aufpreis, serienmäßig bei Achtzylindermodellen)
Chromauflagen an Schutzleisten, Stoßfängern und Türgriffen
Leichtmetallfelgen
Sitzbezüge mit anderem Design
Innenlichtpaket
Holzdekor: Wurzelholz
Geänderte Heckleuchten
Avantgarde (sportliche Version gegen Aufpreis, serienmäßig bei den AMG-Modellen)
Xenon-Scheinwerfer mit Scheinwerfer-Reinigungsanlage
Chromauflagen an Schutzleisten, Stoßfängern und Türgriffen
Rammschutzleisten in Wagenfarbe lackiert statt gewolltem Farbunterschied wie bei Classic oder Elegance
um ca. 15 mm tiefergelegtes und strafferes Fahrwerk
Leichtmetallfelgen
Sitzbezüge mit anderem Design
Innenlichtpaket
Holzdekor: Vogelaugenahorn; bei modellgepflegtem ("Mopf"-) späteren Modell auch Sapeli optional
Kühlergrill mit mehr verchromten Querstreben
geänderte Heckleuchten
mehr Farben bestellbar, z.B. Violan, Amazonitgrün etc.
Ferner wurde der W210 auch als E 50 AMG, später als E 55 AMG angeboten. Diese leistungsstarken Versionen wurden jedoch nicht zuletzt aufgrund des hohen Preises nur in geringer Stückzahl verkauft. Diese wurden mit geänderten Karosseriedetails ausgeliefert.
Optional war das AMG-Optik-Paket, welches die Spoilerstoßstangen und Schwellerverkleidungen des AMG beinhaltet, auch für die schwächer motorisierten Versionen des W210 angeboten.
Bei den V6- und V8-Benzinmotoren konnte zudem der Allradantrieb 4MATIC geordert werden.
Motorvarianten [Bearbeiten]Benziner
E 200 (R-Vierzylinder, 1.998 cm³ Hubraum, 100 kW/136 PS) 1995-2000
E 200 Kompressor (R-Vierzylinder, 1.998 cm³ Hubraum, 120 kW/163 PS) 2000-2002
E 200 Kompressor (R-Vierzylinder, 1.998 cm³ Hubraum, 141 kW/192 PS) 1997-2000 – nur Export
E 230 (R-Vierzylinder, 2.295 cm³ Hubraum, 110 kW/150 PS) 1995-1998
E 240 (V-Sechszylinder, 2.397 cm³ Hubraum, 125 kW/170 PS) 1997-2000
E 240 (V-Sechszylinder, 2.597 cm³ Hubraum, 125 kW/170 PS) 2000-2002
E 280 (R-Sechszylinder, 2.799 cm³ Hubraum, 142 kW/193 PS) 1995-1997
E 280 (V-Sechszylinder, 2.799 cm³ Hubraum, 150 kW/204 PS) 1997-2002
E 320 (R-Sechszylinder, 3.199 cm³ Hubraum, 162 kW/220 PS) 1995-1997
E 320 (V-Sechszylinder, 3.199 cm³ Hubraum, 165 kW/224 PS) 1997-2002
E 420 (V-Achtzylinder, 4.196 cm³ Hubraum, 205 kW/279 PS) 1996-1998
E 430 (V-Achtzylinder, 4.266 cm³ Hubraum, 205 kW/279 PS) 1998-2002
E 50 AMG (V-Achtzylinder, 4.973 cm³ Hubraum, 255 kW/347 PS) 1996-1997
E 55 AMG (V-Achtzylinder, 5.439 cm³ Hubraum, 260 kW/354 PS) 1998-2002
Diesel
mit Vorkammereinspritzung
E 220 Diesel (R-Vierzylinder, 2.155 cm³ Hubraum, 70 kW/95 PS) 1995-1998
E 300 Diesel (R-Sechszylinder, 2.996 cm³ Hubraum, 100 kW/136 PS) 1995-1997
E 300 Turbodiesel (R-Sechszylinder, 2.996 cm³ Hubraum, 130 kW/177 PS) 1997-1999
mit Direkteinspritzung
E 290 Turbodiesel (R-Fünfzylinder, 2.874 cm³ Hubraum, 95 kW/129 PS) 1996-1999
mit Common-Rail-Direkteinspritzung
E 200 CDI (R-Vierzylinder, 2.151 cm³ Hubraum, 75 kW/102 PS) 1998-1999
E 200 CDI (R-Vierzylinder, 2.151 cm³ Hubraum, 85 kW/116 PS) 1999-2002
E 220 CDI (R-Vierzylinder, 2.151 cm³ Hubraum, 92 kW/125 PS) 1998-1999
E 220 CDI (R-Vierzylinder, 2.151 cm³ Hubraum, 105 kW/143 PS) 1999-2002
E 270 CDI (R-Fünfzylinder, 2.696 cm³ Hubraum, 125 kW/170 PS) 1999-2002
E 320 CDI (R-Sechszylinder, 3.226 cm³ Hubraum, 145 kW/197 PS) 1999-2002
Anmerkungen [Bearbeiten]Bei einigen Modellen, die für den Verkauf in Belgien produziert wurden, wichen die Daten etwas von den üblichen Modellen ab:
E 240 (V-Sechszylinder, 2.397 cm³ Hubraum, 120 kW/163 PS)1997-2000
E 220 CDI (R-Vierzylinder, 2.151 cm³ Hubraum, 100 kW/136 PS) 1999-2002
Für den Export in den südeuropäischen Markt wurden weitere Vorkammerdieselmotoren angeboten:
E 200 Diesel (R-Vierzylinder, 1.997 cm³ Hubraum, 65 kW/88 PS) 1996
E 250 Diesel (R-Fünfzylinder, 2.497 cm³ Hubraum, 83 kW/113 PS) 1996
E 250 Turbodiesel (R-Fünfzylinder, 2.497 cm³ Hubraum, 110 kW/150 PS) 1997
Alle Dieselmotoren sind Reihenmotoren.
Alle Vierzylinder-Benzinmotoren sind Reihenmotoren.
Alle Sechs- und Achtzylinder-Benzinmotoren waren V-Motoren, ausgenommen der E280 und E320, die bis 1997 Reihenmotoren waren.
Die genannten Produktionszeiten beziehen sich auf die Limousine; die Bauzeit für die Kombivariante verlängert sich um ein Jahr bis zum März 2003.
Fahrleistungen - Höchstgeschwindigkeit [Bearbeiten]In km/h (5.Gang Schaltgetriebe/Automatikgetriebe) für die Limousine
E 200 (209/202)
E 200 Kompressor (232/226)
E 230 (215/212)
E 240 (224/222)
E 240 Belgien (221/220)
E 280 (230/230)
E 280 4MATIC (-/223)
E 320 (-/238)
E 320 4MATIC (-/234)
E 420 (-/250 abgeregelt)
E 430 (-/250 abgeregelt)
E 430 4MATIC (-/250 abgeregelt)
E 55 AMG (-/250 abgeregelt)
E 220 D (180/177)
E 300 D (205/203)
E 300 TD (-/220)
E 290 TD (200/195)
E 200 CDI (199/197)
E 220 CDI (204/212)- (Schaltgetriebe 6.Gang 213)
E 220 CDI Belgien (204/208) - (Schaltgetriebe 6.Gang 210)
E 270 CDI (204/220) - (Schaltgetriebe 6.Gang 225)
E 270 CDI Belgien (204/217) - (Schaltgetriebe 6.Gang 222)
E 320 CDI (-/230)
Die Höchstgeschwindigkeit des T-Modells liegt ca. 5-13 km/h unter der der Limousine, je nach Motorvariante. Gleiches gilt für die 4MATIC-Version im Vergleich zur heckangetriebenen Variante.
Karosserievarianten [Bearbeiten]Der Mercedes W210 wurde 1995 als Limousine auf den Markt gebracht. Ein Jahr später wurde die Kombi-Version präsentiert. Diese wurde unter dem Namen T-Modell vertrieben. Bei der Modellbezeichnung wird das T hinten angehängt. E 320 bezeichnet z. B. die Limousine, E 320 T den Kombi. Intern werden die T-Modelle mit einem S gekennzeichnet. Ein W210 ist eine Limousine (W="Wagen"); ein S210 ist ein T-Modell (S="Station Wagon").
Häufige Defekte [Bearbeiten]Bei den ersten Modellen mit CDI-Motoren traten Probleme auf. Die Zylinderköpfe bekamen Haarrisse, was von Diagnosesystemen nicht erfasst wurde und nur gelegentlich durch Druckaufbau im Kühlsystem bemerkbar wurde. Erst bei fortgeschrittener Laufleistung (200.000 km) wurde das Problem offensichtlich und erforderte dann den Austausch des Zylinderkopfes.
Die Dichtungen der Lucas-Verteilereinspritzpumpe des E 220 Diesel (70 kW) werden mit zunehmenden Alter häufig hart und in Folge undicht. Ein Austausch der gesamten Einspritzpumpe ist sehr teuer, ein Wechsel der betroffenen Dichtungen ist möglich. Ein Dichtungssatz ist im Fachhandel erhältlich.
Die Steuerkette des E 420 gilt als anfällig und kann vor allem bei hohen Laufleistungen für Probleme sorgen - bis hin zum Kettenriss. Eine regelmäßige Inspektion ist ratsam.
Bei den ersten Fahrzeugen (ohne Xenon) gibt es Probleme mit häufig durchbrennenden Glühlampen; eine geänderte Drossel schafft Abhilfe.
Bei den V-Sechszylindern zeigt sich bei hoher Laufleistung meist ab ca. 170 tkm an den Zylinderkopfhaubendichtungen Ölverlust.Dieser tropft dann an den Ausspuff, was unangenehmer Geruch erzeugt.
Die ABS- und ESP-Warnanzeige wurde häufig beanstandet, auch wurden die Lichtmaschinen ausgetauscht, diese jedoch meist vor Ablauf der Garantiezeit.
Ab Modelljahr 2000 treten mit zunehmendem Fahrzeugalter vermehrt so genannte Pixelfehler im Kombiinstrument auf (Uhr, Außentemperaturanzeige), die das Ablesen stark erschweren oder teilweise gar unmöglich machen, da oft mehrere Segmente der digitalen Anzeigen ausfallen. Ein Fehler, der sich durch einen kostspieligen Austausch des gesamten Kombiinstruments zeitweise beheben lässt, da Mercedes-Werkstätten hieran keine Reparaturen vornehmen. Es gibt aber diverse Firmen im Internet, die diese Reparaturen günstig und dauerhaft vornehmen. Es finden sich im Internet einige Anleitungen, wie man als einigermaßen handwerklich Begabter die Reparatur selbst vornehmen kann.
Die Automatikgetriebe gelten als nicht besonders robust; man berichtet vielfach von Schaltrucken und Schaltproblemen. DaimlerChrysler hat daher trotz einer vormals propagierten Lebensdauerbefüllung der Automatikgetriebe (kein Wechsel des ATFs notwendig) wieder zurückgeändert auf ein Wechselintervall von 60.000 km.
In allen Baujahren traten vermehrt Rostprobleme auf. Betroffen davon waren die oberen Türkanten; das Problem tritt oft schon bei ein bis zwei Jahre alten Fahrzeugen auf. Der Grund hierfür ist ein Produktionsfehler beim Einsetzen der Türdichtungs-Gummileisten, bei welchem der Fahrzeuglack beschädigt wurde. Auch der verwendete Wasserlack scheint, verbunden mit einer geänderten Konstruktion des Blechbeschnitts der Werkzeuge, verantwortlich für dieses Rostproblem. Viele Beschnittkanten an der Karosserie sind scharfkantig und auch ausgefranst. Der Lack trägt hier nicht rund, sondern spitz und dünn auf. Unterrostungen sind so leichter möglich. Rostprobleme am vorderen Integralträger und Federbeindom, verrostete Heckklappen, flächiger Rostbefall im Unterbodenbereich und Kantenunterostungen treten ebenfalls häufig schon bei recht jungen Fahrzeugen auf.
DaimlerChrysler gewährt bei Fahrzeugen, welche sich in regelmäßiger Wartung befinden (abgestempeltes Scheckheft), Kulanz bei der Beseitigung von Rostschäden, dies allerdings erst nach massivem Druck der Medien 2001